Mechatronik (ausbildungsintgriert)

Felix erzählt

Felix studierte Mechatronik und machte eine Ausbildung zum Mechatroniker

Felix im Interview

Felix, du hast dein Mechatronikstudium in der Regelstudienzeit von 8 Semestern abgeschlossen.

Wie bist du eigentlich auf die Idee gekommen, ein Studium mit einer Ausbildung zu verbinden?

Erstmals habe ich durch Freunde von dieser Möglichkeit gehört die ein Jahr vor mir angefangen hatten, zu studieren. Studieren wollte ich auf jeden Fall, aber ein Vollzeitstudium ist halt teuer und Bafög hätte ich nicht bekommen. Ich komme aus Bocholt, konnte zuhause wohnen bleiben, konnte das Fach studieren, das ich studieren wollte und habe eine tolle Firma gefunden.

Inwiefern hast du die Kombination aus Theorie und Praxis als bereichernd empfunden?

Die Ausbildung hat mit den Grundlagenfächern an der Hochschule, wie z.B. Mathematik, erst einmal wenig zu tun. Allerdings beschäftigt man sich in der Hochschule in den ersten Semestern auch mit Themen wie z.B. der technischen Kommunikation und dem technischen Zeichnen. Dies ist auch Inhalt der Ausbildung, hat hier aber wiederum einen viel stärkeren Praxisbezug. Diese Kombination aus Theorie und Praxis ist sehr bereichernd.

In den späteren Semestern wurde die inhaltliche Verzahnung zwischen Ausbildung und Studium dann noch intensiver. Nach zwei Jahren war ich fertiger Technischer Produktdesigner und habe dann die folgenden Semester vier bis fünf Tage in der Woche studiert. In den Semesterferien habe ich in der Konstruktionsabteilung meines Betriebes gearbeitet. In diesen Praxisphasen kamen mir die Studieninhalte sehr zugute, denn die Tätigkeiten in dieser Zeit gingen schon stärker in die Richtung dessen, was man als Ingenieur später tatsächlich macht.

Wie interessant waren die Praxiseinsätze in dieser Zeit? Kannst du ein Beispiel für deine Tätigkeiten nennen?

Während meines ganzen Aufenthalts bei Siemens in Bocholt war ich vorwiegend in der Vorrichtungskonstruktion tätig, wo man sehr selbständig denken muss und ich größtenteils alle Aufgaben eigenständig übernommen habe. Man ist in dieser Zeit voll ins Alltagsgeschäft eingebunden und ist Teil ganz realer Arbeitsabläufe.

Für wie zeitaufwändig hast du dein duales Studium empfunden?

Es ist absolut machbar! Den Arbeitsaufwand in den ersten zwei Jahren, während Ausbildung und Studium gleichzeitig laufen, würde ich sogar als etwas geringer ansehen, als in der Vollzeitstudienphase. Zu Beginn des Studiums hatte ich z.B. nur drei verschiedene Fächer und die Klausuren konnten wir auf die beiden Klausurphasen, am Anfang und am Ende der vorlesungsfreien Zeit, verteilen.

Im Rahmen der Ausbildung muss man nicht großartig nebenbei lernen, da erst nach 1,5 Jahren die erste Prüfung ansteht. Man wird in den Betrieb und die verschiedenen Themengebiete eingeführt und der Alltag steht ganz im Zeichen  von „learning by doing“. Wenn im 5. Semester das Vollzeitstudium beginnt, ist man in der Vorlesungszeit 4-5 Tage in der Woche in der Hochschule und hat ausreichend Zeit zum Lernen. Als Ausgleich für die Arbeit während der Semesterferien, erhältst du jedoch 30 Tage Urlaub, die du obendrein dafür nutzen kannst. Du wirst also quasi für das Studieren bezahlt. (lacht)

Wie entstand das Thema für deine Bachelorarbeit?

Das Thema entstand während meiner Praxisphase im achten Semester. Meine Bachelorarbeit war quasi ein größeres Projekt. Dabei ging es vereinfacht gesagt darum, an einer Zahnschleifmaschine mit einem Nullpunktspannsystem die Rüst- und Nebenzeiten zu minimieren. Es ist toll zu sehen, dass die eigenen Ideen vom Betrieb übernommen und umgesetzt werden. Das ist das gute an einer Bachelorarbeit mit starkem Praxisbezug.

Wie hast du dich auf die IHK-Prüfung vorbereitet?

In einer Ausbildung lernt man ja den praktischen Teil im Betrieb und den theoretischen Teil in der Berufsschule. Da wir nicht zur Berufsschule gegangen sind, haben wir in unserem Betrieb etwa einen Monat lang eine intensive Prüfungsvorbereitung betrieben, haben z.B. alte Prüfungen durchgesprochen und bearbeitet. Das war sehr hilfreich, denn ich wäre bei komplett eigenständiger Vorbereitung bestimmt nicht so konsequent geblieben (lacht).

Wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus?


Ich würde gerne einen Master beginnen, würde aber auch über ein mögliches Übernahmeangebot nachdenken, wenn mich mein Betrieb einstellen möchte.

Würdest du Schülern, die sich für ein duales Studium interessieren, aber noch unsicher sind, etwas mit auf den Weg geben, Ihnen zu etwas raten?


Ich sehe im dualen Studium keine Nachteile, ganz im Gegenteil. Deshalb sollte man sich auf jeden Fall dafür entscheiden, wenn man die Auswahl hat.

Das Interview wurde im Juni 2015 geführt






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